Der Garten ist ein schöner Ort, um sich zu entspannen. Sie können Gemüse und Blumen anpflanzen und die Natur in vollen Zügen genießen. Kein Wunder, dass der Garten für viele Deutsche im Sommer wie ein zweites Wohnzimmer anmutet.
Wer keinen eigenen Garten am Haus hat, mietet oder pachtet oft einen Kleingarten in einer Kleingartenanlage. Mehr als 900.000 solcher Kleingärten gibt es hierzulande. Doch was tun, wenn der Garten keinen Stromanschluss hat? Gibt es dennoch Möglichkeiten, alles im Garten zu erledigen, was notwendig ist?
Herausforderungen ohne Strom im Garten
Ohne Strom im Garten gilt es, einige Herausforderungen zu meistern. Es fehlen die Voraussetzungen, um elektrische Geräte wie Rasenmäher, Heckenscheren oder Bewässerungspumpen anzuschließen.
Auch Beleuchtung und Wasserpumpen sind ohne Strom oft nicht so einfach zu betreiben. Gleiches gilt für einen Pool im Garten, für den Sie eine elektrisch betriebene Pumpe benötigen, um das Wasser sauber zu halten.
Das bedeutet aber nicht, dass Sie auf Komfort verzichten müssen. Mit ein bisschen Planung lassen sich viele Aufgaben auch ohne Strom bewältigen.
Alternative Energiequellen: Solar, Akku & Co.
Um im Garten unabhängig von einer Steckdose zu sein, können Sie auf alternative Energiequellen setzen. Die wichtigsten sind Solarenergie und Akkus.
Solarenergie: Solarmodule wandeln Sonnenlicht in Strom um. Sie können kleine Solarpanels aufstellen, um damit Geräte zu betreiben oder Batterien aufzuladen. Diese Lösung ist umweltfreundlich und nach der Anschaffung kostenlos.
Wenn Sie einen höheren Stromverbrauch im Garten haben, lohnt sich ein kleines Balkonkraftwerk für Ihren Garten.
Akkus: Eine Speicherungslösung wie ein Growatt Speicher schafft die Voraussetzungen, dass Sie den von Ihrem Balkonkraftwerk erzeugten Strom auch bei Nacht oder an weniger sonnigen Tagen nutzen können.
Diese Akkus speichern den erzeugten Strom und geben ihn bei Bedarf ab. Sie sind praktisch für Geräte, die Sie nur gelegentlich nutzen. Sie können beispielsweise einen Akku-Ladeständer verwenden, um Handgeräte oder Lampen mit Energie zu versorgen.
Powerbanks: Große Powerbanks taugen, um kleine Geräte wie Lampen oder Handys im Garten mit Strom zu versorgen. Vor allem Powerbanks mit einem eigenen Solarfeld erlauben es, die Powerbank im Garten wieder aufzuladen. Wichtig ist dabei, ein Modell zu wählen, das über starke Solarpaneele verfügt.
Um zu erfahren, welche Powerbank sich wirklich lohnt, ist es sinnvoll in den einen oder anderen Testbericht zu Solar-Powerbanks zu sehen.
Beleuchtungslösungen ohne Netzstrom
Im Dunkeln erstrahlen viele Gärten in unterschiedlichen Farben. Gerade bei der Beleuchtung gibt es sehr schöne Alternativen zur klassischen Steckdose und Kabellösung.
Solar-Gartenlampen: Diese Lampen laden sich durch Sonnenlicht tagsüber auf. Ab einem gewissen Dunkelheitsgrad leuchten diese automatisch. Es gibt sie in vielen Designs und sie sind einfach zu nutzen.
LED-Lichterketten mit Akku: Batteriebetriebene Lichterketten sind dekorativ und bringen Licht in den Garten. Sie lassen sich überall anbringen und brauchen keinen Stromanschluss.
Solar-Spotlights: Diese solarbetriebenen Spots leuchten bestimmte Bereiche im Garten aus. Sie empfehlen sich für Wege oder Pflanzenbeete.
Bewässerung ohne elektrische Pumpe
Bei sommerlich hohen Temperaturen und wenn sich eine längere Trockenphase einstellt, ist Wasser für Pflanzen und den Rasen unverzichtbar. Doch auch hier hält der Handel Lösungen bereit, für die Sie keinen elektrischen Strom brauchen.
Gießkannen: Die einfachste Lösung ist die Gießkanne, mit der Sie gezielt Wasser auf Ihre Pflanzen geben. Ist der Garten direkt am Haus, lässt es sich oft realisieren, Wasser aus dem normalen Hausanschluss zu verwenden. In einem Kleingarten ohne Wasseranschluss brauchen Sie eine andere Lösung. Wassersparend und damit auch finanziell lohnend sind für den Garten Regenwassertonnen.
Ist am Gartenhaus eine Regenrinne angebracht, erlaubt die Installation, dass Sie das Regenwasser aus der Regenrinne in einer oder mehreren Regenwassertonnen auffangen. Von hier aus zapfen Sie es ab, wenn Sie es benötigen und befüllen damit Ihre Gießkannen.
Handpumpe: Ist der Stand des Grundwassers in Ihrem Garten hoch (maximal sieben Meter tief), bringt Ihnen eine klassische Hand- oder Schwengelpumpe Vorteile – vorausgesetzt, Sie besitzen einen Brunnen.
Aus diesem befördern Sie dann mit der Pumpe das Wasser hoch. Sind Sie zu zweit? Wunderbar. Denn dann können Sie sogar einen Gartenschlauch anschließen. Für das Bewässern bedient eine Person die Pumpe. Die andere wässert zeitgleich die Pflanzen und den Rasen.
Wasserspeicher: Reicht ein einfaches Regenfass für Ihren Bedarf nicht aus? Dann ist ein unterirdischer Wassertank in Ihrem Garten zu empfehlen. In diesem sammeln Sie bis zu einhunderttausend Liter Wasser. Dieses fördern Sie ebenfalls mit einer Schwengelpumpe.
Gartengeräte mit Akku oder Handbetrieb
Viele Gartengeräte lassen sich ohne Kabel nutzen:
Akku-Rasenmäher: Statt eines kabelgebundenen Mähers können Sie einen akkubetriebenen Rasenmäher verwenden. Er ist leise und flexibel.
Handgeräte: Für einfache Arbeiten wie Unkrautjäten oder Schneiden eignen sich Handwerkzeuge. Diese funktionieren auch ohne Strom.
Akku-Heckenschere: Mit einer akkubetriebenen Heckenschere erledigen Sie Ihre Arbeit bequem – ohne Kabelsalat.
Technische Ausstattung für Laube und Gerätehaus
Was für den Außenbereich gilt, empfiehlt sich auch für Ihre Gartenlaube und Ihr Gerätehaus.
Solarlampen: Für die Beleuchtung im Inneren können Sie solarbetriebene Lampen verwenden. Dabei gibt es zwei Alternativen. Erstens Lampen mit einem integrierten Solarpanel. Diese platzieren Sie so, dass die Lampen im Laufe des Tages Sonnenlicht abbekommen.
Die zweite Variante besteht aus zwei Teilen – zum einen der Lampe selbst und zum anderen einem separaten Solarpanel. Dieses ist mit einem Kabel mit der Lampe verbunden und lädt den Akku in der Lampe tagsüber auf. Diese Paneele bringen Sie vorzugsweise auf dem Dach Ihres Gartenhauses an. Sie sind etwa zehn Quadratzentimeter groß und erzeugen genug Strom, dass eine Lampe bis tief in die Nacht leuchtet.
Solar-Steckdosen: Es gibt spezielle solarbetriebene Steckdosen für den Garten Sie sind wetterfest und bieten Strom für kleine Geräte.
Fazit
Ein Garten ohne Stromanschluss ist mit ein wenig Kreativität gut zu bewerkstelligen. Mit Solarenergie, Akkus und handbetriebenen Geräten erledigen Sie viele Aufgaben, ohne auf Kabel angewiesen zu sein. Das spart Kosten, schont die Umwelt und macht den Garten flexible nutzbar.
Wichtig ist, vorher gut zu planen
Überlegen Sie in Ruhe, welche Geräte Sie brauchen, wie viel Strom sie verbrauchen und welche Energiequellen am besten passen. Mit Solarzellen, Batterien und cleveren Lösungen gelingt es Ihnen, Ihren Garten schön zu gestalten und alle Arbeiten ohne Netzstrom zu erledigen. Mit einem Balkonkraftwerk und einem ausreichend großen Energiespeicher betreiben Sie im Sommer sogar einen Pool mit zugehöriger Umwälzpumpe. Und das, ohne im Garten auf Netzstrom angewiesen zu sein.