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Garten neu anlegen – was gibt es zu bedenken?

Der erste Schritt, um einen Garten neu anzulegen, ist die Planung. Foto: © Andrea / stock adobe

Einen Garten neu anlegen klingt nach einem gewaltigen, arbeitsintensiven Projekt. Deshalb ist es umso wichtiger, den neuen Garten als seinen persönlichen Wohlfühlraum möglichst nachhaltig und sorgfältig zu planen. In diesem Beitrag erfahren Leser, was es dabei zu bedenken gibt.

Planung und Vorbereitung – was gehört dazu?

Um ein Grundstück in einen neuen Garten zu verwandeln, empfiehlt es sich, zunächst die Ausgangssituation zu betrachten. Befinden sich bereits Wiesen und Beete darauf und besteht die Chance, diese in den künftigen Garten zu integrieren?

Für die Planung des neuen Gartens brauchen Grundstücksbesitzer Phantasie. Welches Potenzial bietet das Grundstück? Wie groß ist es? Wo passen Beete, Liegewiese und Sitzecken hin? Ein digitaler 3-D-Gartenplaner hilft bei der Planung und Visualisierung.

Anschließend beginnt die Vorbereitungsphase. Um Wiesen, Beete und andere Gartenbereiche neu anzulegen, bedarf es eines ebenen wurzelfreien Areals. Erdhügel und kleinere Unebenheiten beseitigen Gärtner mit einem Minibagger, einem Spaten und einem Erdstampfer.

Die Standortanalyse

45 Millionen Menschen in Deutschland besitzen einen Garten oder Kleingarten. Zwischen März und Oktober verbringen sie darin neun bis elf Stunden pro Woche.

Wer einen Garten neu anlegt, rechnet mit einem ähnlichen oder höheren Zeitaufwand. Bereits die gründliche Standortanalyse dauert lang.

Bodenbeschaffenheit

Mit einer Bodenanalyse lässt sich herausfinden, welche Pflanzen auf dem Grundstück gedeihen können. Ist der Boden sandig oder lehmig? Liegt dessen pH-Wert im sauren oder basischen Bereich? Eine einfache Fingerprobe sowie ein Boden-pH-Test geben Auskunft, ob sich die Bodenbeschaffenheit beispielsweise für die Rosenzucht eignet.

Licht- und Schattenverhältnisse

Rosen gehören zu den beliebten Zierpflanzen hiesiger Hobbygärtner. Stehen die Pflanzen im Schatten, fallen ihre Blüten weniger üppig aus. Ein Blick auf die Licht- und Schattenverhältnisse im Garten verrät, wo Rosen und andere Gewächse ihre volle Pracht entfalten können.

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Mikroklima

Die Luftfeuchtigkeit sowie der Einfluss von Wind und Sonne nehmen auf das Mikroklima eines Gartens Einfluss. Dieses bestimmt, wo welche Pflanzen gesund wachsen.

Gartenstil und Design – welche Varianten gibt es?

Nach der groben Standortanalyse überlegen Gartenbesitzer, wie sie sich ihren Garten vorstellen. An folgenden Stilrichtungen finden Deutschlands Gärtner Gefallen:

  • Naturnaher Garten: Die Gartenpflege beschränkt sich auf das Notwendige. Wiesen mit hohen Gräsern, Kräutern und insektenfreundlichen Blumen begünstigen die Artenvielfalt.
  • Moderner Garten: Klare geradlinige Formen dominieren das Gartendesign. Pflegeleichte Stauden und immergrüne Zierbüsche umrahmen gemütliche Sitzecken.
  • Cottage-Garten: Beim englischen Pendant des Bauerngartens steht eine wild-romantische Atmosphäre im Vordergrund. Beete mit Blühstauden prägen das Design.
  • Formaler Garten: Verschiedene Gartenbereiche – Wiesen, Beete, Sitzecken – grenzen sich klar voneinander ab. Geometrische Formen spiegeln sich im Pflanzenschnitt sowie in der Gestaltung von Beeten und Terrasse.

Die Pflanzenauswahl – was blüht wo?

Drei der fünf beliebten Gartenarbeiten der Menschen in Deutschland drehen sich um Pflanzen. Das besagt eine 2019 veröffentlichte Studie. Laut dieser fühlen sich 37 Prozent der Befragten zufrieden, wenn sie ihre Pflanzen pflegen. Doch welche Gewächse passen in den neu angelegten Garten?

Bäume und Sträucher

Holz- und Nadelbäume sowie hohe Sträucher spenden im Garten Schatten. Deutschlands beliebtester Gartenbaum ist der Apfelbaum.

Stauden und Blumen

Zierblumen und Stauden gestalten den Garten farbenfroh. Sie finden auf Beeten, in Töpfen und Pflanzkästen Platz. Hoch im Kurs stehen Dauerblüher, die vom Frühjahr bis in den Herbst das Auge erfreuen. Dazu zählen Spornblume, Prachtkerze und Großblumiges Mädchenauge.

Hecken und Sichtschutz

Um den Garten – insbesondere die Sitzecken – vor fremden Blicken zu bewahren, braucht es einen Sichtschutz. Als Natursichtschutz kommen hochwachsende Topfpflanzen, hohe Sträucher und dicht wachsende Hecken infrage. Auch wahren Sichtschutzwände aus Holz, Stein oder rostfreiem Metall die Privatsphäre im Garten.

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Rasen oder alternative Bodendecker

61 Prozent der Menschen bevorzugen Rasen im Garten. Allerdings benötigt dieser viel Pflege – angefangen beim Rasenmähen. Die pflegeleichte Wahl sind trittfeste Bodendecker, für die Fiederpolster infrage kommen. Als blühender Rasenersatz taugt die Teppichverbene.

Wege, Terrassen und Sitzplätze – wie den Garten strukturieren?

Hobbygärtner, die ihre Gärten neu anlegen, denken über eine ästhetische und gleichzeitig praktische Strukturierung nach. Dazu gehört es, die Terrasse sowie weitere Sitzplätze auf dem Grundstück einzuplanen.

Um ohne auf Wiesen und Beete zu treten, alle Gartenbereiche zu erreichen, eignet sich ein Wegenetz aus Pflaster- oder Natursteinen.

Regenwassernutzung – welche Möglichkeiten gibts?

76 Prozent der Bundesbürger bewässern ihren Garten mit Regenwasser. Um dieses aufzufangen, eignen sich Regentonnen oder eine Regenzisterne.

Im Gegensatz zum Leitungswasser enthält Regenwasser keinen Kalk. Das kommt kalkempfindlichen Pflanzen wie Rhododendron, Hortensie und Blauregen zugute.

Tipp: Oleander zählt zu den wenigen Gewächsen, die Leitungswasser als Gießwasser bevorzugen.

Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit

Wer seinen Garten neu anlegt bringt ihn in Sachen Nachhaltigkeit mit diesen Tipps auf den neuesten Stand:

  • Kompost und natürliche Dünger: Ein Komposter im Garten macht aus Gartenabfällen nährstoffreiche Erde. Der Kompost kommt gleichzeitig als Naturdünger zum Einsatz.
  • Insektenfreundliche Pflanzen: Pflanzen, die viele Pollen bilden, locken Insekten und dadurch Vögel in den Garten. Sie erhöhen die Biodiversität.
  • Wassersparende Maßnahmen: Mit Regenwasser zu gießen, zählt zu den Wassersparmaßnahmen im Garten. Bei Kübelpflanzen empfiehlt sich eine Drainage mit Wasserspeicherfunktion. Um den Wasserverbrauch im Garten generell zu verringern, pflanzen dessen Besitzer hauptsächlich trockenheitsresistente Gewächse an.

Den Garten neu anlegen – Bepflanzungsplan und Pflanzzeitpunkte

Ist der Garten einmal angelegt, entfallen weitere Arbeiten? Ein Irrtum, denn im Laufe der Jahre ziehen neue Bäume, Sträucher und Stauden ein.

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Für spätere Anpflanzungen empfiehlt sich ein detaillierter Bepflanzungsplan, der darüber informiert, wo welche Gewächse stehen und welche Bereiche noch freie Flächen bieten. Bei allen Pflanzen, die den Garten bereichern, informieren sich Gärtner über die richtigen Pflanzzeitpunkte.

Fazit

Der erste Schritt, um einen Garten neu anzulegen, ist die Planung. Gartenbesitzer überlegen, wo sie sich welchen Gartenbereich wünschen. Anschließend sehen sie sich die Bedingungen auf ihrem Grundstück an und entscheiden, wie sie ihre Ideen in die Tat umsetzen.

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).