in

Gartenpflanzen für schattige Bereiche

Efeu kann auch im Schatten gedeihen. Foto: ©AnnaReinert / stock adobe

Viele Hobbygärtner kennen das Problem: Zu ihrem Grundstück gehört ein vergleichsweise schattiger Bereich, der immer wieder die Frage aufwirft: Was kann ich hier anpflanzen? Die gute Nachricht ist, dass es auch in diesen Ecken möglich ist, sich ein kleines und durchaus grünes Paradies zu erschaffen.

Wichtig ist es natürlich, sich für Pflanzen zu entscheiden, die unter den entsprechenden Bedingungen, zum Beispiel unter einem Sonnensegel am Balkon, damit zurechtzukommen. Und ja: Die Auswahl an Möglichkeiten ist hier oft größer als gedacht. Die folgenden Abschnitte zeigen, welche Pflanzen sich ideal für schattige Gartenbereiche eignen und was man in Bezug auf die Pflege der Areale beachten sollte.

Schatten ist nicht gleich Schatten: Standort richtig einschätzen

Bevor es darum geht, sich mit passenden Pflanzen auseinanderzusetzen, und sich vielleicht einmal mehr zu freuen, dass Gärtnern gut für den Kopf ist, ist es wichtig, den Schattenbereich richtig einzuschätzen. Denn: Schatten ist nicht gleich Schatten! So bestehen vor allem Unterschiede zwischen dem tiefen Schatten und dem lichten Schatten. Der tiefe Schatten wird durch hohe Bäume oder Gebäude erzeugt, während der lichte Schatten durch kleinere Gehölze oder Sträucher. Bei ihm dringt immer noch ein wenig Licht durch.

Parallel dazu gilt es auch, auf die Ausrichtung des Gartens zu achten. So sind Gärten mit nördlicher Ausrichtung meist etwas weniger sonnenverwöhnt als Süd-Gärten. Je nach Schattengrad stellen die jeweiligen Pflanzen unterschiedliche Ansprüche in Bezug auf Licht und Pflege.

Blühpflanzen für schattige Gartenbereiche

Schattenareale können durchaus bunt sein. Denn: Es gibt viele blühende Pflanzen, die auch im Schatten gut gedeihen. Hierzu gehören unter anderem:

  • die Astilbe
  • die Fuchsie
  • das Tränende Herz
  • die Impatiens und Begonien.
Siehe auch  Trapezbleche – Arten und Anwendung im Garten

Einige der genannten Pflanzen blühen – mit ein wenig Glück und der passenden Pflege – den gesamten Sommer hindurch. Ein netter Nebeneffekt: Da sie besonders bunt in Erscheinung treten, stellen sie einen spannenden Gegensatz zum satten Wiesengrün dar. Apropos „grün“:

Immergrüne Pflanzen für Struktur und Farbe

Immergrüne Pflanzen eignen sich hervorragend für den winterlichen Garten, aber eben auch für die schattigen Bereiche des Gartens. Besonders beliebt sind in diesem Zusammenhang der Efeu, Buchsbaum und die Japanische Stechpalme. Vor allem der Efeu eignet sich gut als Kletterpflanze für schattige Wände und Zäune.

Er zeichnet sich durch einen schnellen Wuchs aus und überzeugt in optischer Hinsicht an 365 Tagen im Jahr. Um die wunderschönen Effekte, die von immergrünen Pflanzen ausgehen, zu nutzen, ist es wichtig, sie regelmäßig zurückzuschneiden.

Bodendecker für den Schatten: Pflegeleicht und wirkungsvoll

Bodendecker bieten gleich mehrere Vorteile. Sie sehen nicht nur gut aus, sondern schützen den Boden ganz nebenbei auch vor Unkraut. Zudem sind die meisten ihrer Art sehr pflegeleicht. Eine der bekanntesten Bodendeckerpflanzen, die gut mit den Bedingungen im Schatten klarkommt, ist sicherlich die Krötenkresse. Sie bildet einen dichten Teppich.

Alternativ ist es unter anderem auch möglich, auf Schattengrün oder Waldmeister zu setzen. Beide fühlen sich in schattigen Ecken ebenfalls wohl. Besonders praktisch ist es zudem, dass diese Pflanzen wenig Pflege brauchen und sich so auch für diejenigen eignen, die nicht viel Zeit in die Pflege ihres Gartens investieren möchten.

Farne & Funkien: Klassiker für schattige Ecken

Farne sind in vielen verschiedenen Varianten und mit unterschiedlichen Blattformen erhältlich. Sie stellen einen schönen Kontrast zu anderen Gartenpflanzen dar und fügen sich in der Regel auf harmonische Weise in das Gesamtgefüge des Gartens ein. Sie gedeihen besonders gut auf bzw. in feuchtem, gut durchlüftetem Boden.

Siehe auch  Kirschbaum klein halten – Wie geht das?

Wer sich auf der Suche nach Pflanzen mit Eyecatcher-Blättern befindet, trifft mit Funkien oder Hosta die richtige Entscheidung. Hobbygärtner haben hier die Wahl zwischen verschiedenen Grüntönen und weißen, gelben oder blauen Akzenten.

Schattentolerante Sträucher und kleine Gehölze

Hierbei handelt es sich um ein Detail, das leider oft in Vergessenheit gerät. Aber: Auch Sträucher und kleinere Gehölze kommen in schattigen Bereichen gut zurecht. Rhododendron und Azaleen fühlen sich sowohl im Halbschatten als auch im Schatten wohl. Wichtig ist es, sie mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen. Sie benötigen ein gut bewässertes Erdreich.

Eine weitere Alternative: Der Japanische Ahorn. Er mag nicht nur den Schatten, sondern sollte sogar vor der prallen Mittagssonne geschützt werden. Besonders vorteilhaft ist es auch, dass Sträucher und Gehölze für etwas mehr Struktur im Garten sorgen können. Manche lassen sich auch als Sichtschutz verwenden.

Pflege & Bewässerung: Was schattige Pflanzen brauchen

Der Umstand, dass Pflanzen, die Schatten mögen, weniger direktes Sonnenlicht benötigen, bedeutet nicht, dass sie zwangsläufig pflegeleicht sind. So gilt es unter anderem zu berücksichtigen, dass schattige Bereiche schnell feucht werden. Daher braucht es eine verlässliche Drainage, die dabei hilft, Staunässe zu vermeiden. Ansonsten steigt die Gefahr von Wurzelfäule.

Regelmäßige Bewässerung ist ebenfalls wichtig. Diese muss natürlich an die individuellen Bedürfnisse der Pflanzen angepasst sein. Wer einen Garten neu anlegt, sollte sich daher im Vorfeld fragen, wie viel Zeit er in die Pflege und in die Bewässerung seiner Pflanzen investieren möchte.

Fazit

Gärten wird eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt … sicherlich vor allem, sobald sich diejenigen, die sich um sie kümmern, keine Sorgen um deren Pflege machen müssen. Rund um schattige Gartenbereiche gibt es immer noch viele Vorurteile.

Siehe auch  Pool im Garten – Arten im Überblick

Dabei muss es sich bei ihnen in gärtnerischer Hinsicht auf keinen Fall um schwierige Ecken handeln. Im Gegenteil! Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, auch hier ein grünes Paradies entstehen zu lassen. Die Auswahl an Pflanzen, die sich hier wohlfühlen, ist oft größer als gedacht. So können sich Hobbygärtner unter anderem zwischen blühenden Exemplaren, den immergrünen Pflanzen und Bodendeckern entscheiden.

Mit dem nötigen Hintergrundwissen lässt sich in der Regel sicherstellen, dass die schattigen den sonnigen Bereichen in nichts nachstehen. Wichtig ist es lediglich, den Standort richtig einzuschätzen, die passenden Pflanzen auszuwählen und diese richtig zu pflegen. So entsteht schnell ein Gartenbereich, der das ganze Jahr über Freude bereitet.

Avatar-Foto

Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).